Letzten Samstag war es endlich soweit, 6 Wochen nach dem ich mich in unserem Heimcrossrennen verletzt hatte stand ich endlich wieder an der Startlinie! Die C-USA Cross Meisterschaften fanden in Clinton, Mississipi, auf einer aus meiner Sicht, richtigen Crossstrecke statt – endlich!
Im Vorfeld des Rennens hatte ich etwas gemischte Gefühle. Einerseits freute ich mich, dass ich endlich wieder an einem Wettkampf teilnehmen konnte und andererseits hatte ich etwas Respekt da ich in den Tagen vor dem Rennen erstmals wieder regelmässig ein Lauftraining absolviert hatte. In den 6 Wochen zwischen den beiden Rennen war ich:
- 15h im Pool, beim Crawlschwimmen oder Aquajogging anzutreffen, was dazu führte das ich von mehreren Bademeistern angesprochen wurde, weil sie sich wunderten warum jemand im Pool versucht zu Joggen ohne dabei merklich voranzukommen.
- 6.5h auf dem Crosstrainer und beobachtete dabei wie sich andere Teams beim Krafttraining abmühten oder schaute irgendwelche Newssendungen auf dem TV-Bildschirmen des Fitnesscenters.
- 7.5h Laufen, davon 4h in der letzten Woche vor dem Wettkampf. Am Dienstag hatte ich das erste und einzige Mal ein Training absolviert das über gemütliches Dauerlauftempo hinausging. Dabei war mir anzumerken, dass ich nichtmehr so leichtfüssig unterwegs war und sich mein Körper noch etwas schwer tat mit dem höhren Puls.
- Viele viele Stunden Dehnen, selbstmassage mit Faszienrollen, Eisbädern, Kompressionsboots und zu guter letzt dem Üben für eine Karriere nach dem Laufen im Zirkus – beim Bändigen von Glasmurmeln & Handtüchern 😛 (Siehe Video am Schluss ^^)
Wir reisten Donnerstagmittag mit dem Car ab, mit dabei waren 6 Männer und 9 Frauen, plus Trainer, „Physio“ und der Chauffeur – also 18 Personen in einem Car der etwa für 50 gereicht hätte. Somit hat sich jeder zwei Plätze geschnappt um sich während der 7 stündigen Fahrt breitmachen zu können.
Am Freitagmorgen sind wir dann etwa 20′ von unserem Hotel zur Strecke gefahren um ein letztes Training zu absolvieren und die Strecke zu erkunden. Bei perfekten Temperaturen und sonnenschein sind wir einmal der Strecke entlang gejoggt. Dies war die erste Strecke die einem nicht nur läuferisch sondern auch technisch etwas herausgefordert hat und dazu auch Kulissenmässig einiges zu bieten hatte. Hier ein Link zu einem Video der Strecke.
Da es gegen den Abend begann zu Regnen und auch in der nacht noch einige Schauer über die Strecke gezogen sind, präsentierte sich diese am nächsten Tag teils etwas tiefer und im Wald ab und zu etwas matschig. Dazu gab es einen richtigen Temperatursturz so das es bei unserem Start um die 5 Grad warm war. Wir wärmten uns alle gut eingepackt auf und eine Stunde später war es soweit. Ich stand am Start zusammen mit 104 Konkurrentinnen und ich hatte das Gefühl mich nächstens Übergeben zu müssen, was wahrscheindlich Zeuge meiner Nervosität war. Der Startschuss ertönte, dadurch dass es leicht hügelabwärts ging wurde ein hohes Tempo angeschlagen und ich probierte einfach locker zu starten um später Rang für Rang gutzumachen. Leider war ich gar etwas zu zurückhaltend was darin resultierte, dass ich mich nach dem ersten Kilometer in der zweiten Ranglistenhälfte befand. Die Nervosität die sich nach dem Start gelegt hatte kam wieder etwas zurück als ich meinen Trainer passierte. An seiner Reaktion merkte ich, dass er ein schlechtes Gefühl hatte, weil ich doch gar etwas weit hinten lief. Somit begann ich das Tempo zu steigern und mich so kräftesparend wie möglich, an meinen Konkurrentinnen vorbeizuschlängeln. Dies gelang mir nichtschlecht bis etwa 1 Meile vor dem Ziel und dann begann der harte Teil des Rennens. Ich spürte wie mein Körper und Schritte immer schwerer wurden und ich den nächsten Konkurrentinnen einfach nicht mehr näher kam. Angefeuert von meinem Trainer und Teamkollegen probierte ich auchnoch die allerletzten Energiereserven zu mobilisieren. Jedoch ging es einfach nicht mehr schneller und konnte auchnicht reagieren als mich eine Konkurrentin passierte. Mit meinen Kräften am Ende lief ich als 20te über die Ziellinie und platzierte mich so als zweitletzte noch in den All-Conference Rängen.
Für die 5km lange Strecke benötigte ich knapp etwas über 18 Minuten und verlor damit 1 Minute auf Susannah meine Teamkollegin, welche den 3ten Platz belegte. Nachdem mein Start in die Saison so vielversprechend war, war ich mit dem Resultat im ersten Moment natürlich nicht zufrieden. Berücksichtigt man was in den letzten 6 Wochen passiert oder eben nicht passiert ist, geht es sicher in Ordnung und ich bin froh das ich die zumindest noch meine erste Conference Auszeichung ergattern konnte. Fast noch wichtiger für mich ist, dass mein Fuss die Belastung gut verkraftet hat und ich nun soweit bin, dass ich die harten Trainingseinheiten wieder absolviere und sicherheitshalber nurnoch ein paar Dauerläufe mit Aquajogging substituiere. Somit werde ich auch am voraussichtlich letzten Cross Wettkampf des Jahres, am 11. November, an der Startline stehen, wenn ich an meinen ersten South Central Regionals teilnehmen werde. Der Wettkampf findet in College Station, Texas, statt auf einer ultra schnellen Rasenstrecke über eine Distanz von 6 Kilometern. Sicher nicht meine Lieblingsdistanz, aber ich werde alles geben um dem Team und mir zu einem versöhnlichen Saisonabschluss zu verhelfen. 💪😏
Eindrücke von den C-USA Meisterschaften







Eisbad & Compression Boots
Zirkusübungen – ehm, nein natürlich Fusskräftigung ;P
Kleiner Einblick in Halloween – viele haben schon etwa einen Monat im voraus die Zimmertür dekoriert. An Halloween selbst gabs in der Caféteria dann süsse Verführungen & ja ich hatte einen schwachen Moment :S